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„Die Hauptuntersuchung muss mit neuen Prüfkriterien für digital gesteuerte Assistenzsysteme und neuen Messungen für die Abgasuntersuchung fit für die Zukunft gemacht werden“, fordert Dr. Joachim Bühler auf der Pressekonferenz zum neuen TÜV-Report. Zur Pressemitteilung >>>
Trotz eines deutlichen Verkaufsanstiegs von sicheren Autos in Europa sinkt der Anteil der Verkehrstoten im Straßenverkehr nicht in der gewünschten Geschwindigkeit. Dies geht aus dem am 22. Juni 2009 in Brüssel veröffentlichten PIN-Report (Road Safety Performance Index) hervor. Der PIN wird seit 2006 in über 30 Ländern unter der Mitwirkung des schwedischen Verkehrsministeriums und des Toyota Motor Europe-Unternehmens erstellt. Aus den aktuellen Zahlen errechnet sich eine durchschnittliche Reduzierung von nur 4,4 Prozent der tödlichen Unfälle im Straßenverkehr pro Jahr. Die EU hatte eine Reduzierung von 7,4 Prozent angestrebt. Festgeschrieben hatte sie das in der European Road Safety Charter, zu deren Erstunterzeichnern auch der VdTÜV gehörte.
Nachdem die Zahl der Verkehrstoten 2007 auf traurigem Rekordniveau lag, zeichnete sich 2008 als bisher bestes Jahr mit einer Reduzierung der Unfalltoten von 8,5 Prozent aus. Speziell die baltischen Länder Estland (-33 Prozent), Lettland (-25 Prozent), Litauen (-33 Prozent) und auch Slowenien (-27 Prozent) verzeichneten einen erheblichen Rückgang. Sie stellen jedoch nach wie vor die Spitzenreiter in der Todes-Statistik dar.
Als Ursache für den jetzigen Rückgang an Verkehrstoten wird jedoch nicht die Verbesserung der Sicherheitsstandards angesehen, sondern das gesenkte Verkehrsaufkommen aufgrund der Wirtschaftskrise und der 2008 angestiegenen Benzinpreise. Hiervon waren die baltischen Staaten und Ungarn besonders betroffen, Deutschland, Frankreich und Großbritannien am wenigsten.
Weit vorne in der Statistik liegen die Länder mit einem mittleren Sicherheitsstandard, wie Luxemburg, Frankreich oder Portugal, während die Staaten, mit einem traditionell hohen Sicherheitsstandard, wie Deutschland, Schweiz, Niederlande und Schweden ihr derzeitiges Niveau nur noch geringfügig verbessern konnten. Indessen ist in den Ländern mit geringen Standards wie Rumänien und Bulgarien sogar ein Anstieg der tödlichen Verkehrsunfälle seit 2001 zu verzeichnen.
An der Spitze der sichersten europäischen Länder stehen neben Schweden, den Niederlanden und Großbritannien an vorderster Stelle die Schweiz und Norwegen. Deutschland bewegt sich knapp dahinter, während Irland, Spanien, Frankreich, Luxemburg, Portugal und Belgien inzwischen im Mittelfeld mitspielen. Mittlerweile gibt es in keinem europäischen Land mehr als 150 Verkehrstote auf eine Million Einwohner.
„Abgesehen von einigen einzelstaatlichen Entwicklungen erscheint es unrealistisch, dass die EU die bis 2010 gesetzten Ziele (der Reduzierung der Unfalltoten) noch erreichen kann“, so Graziella Jost, verantwortliche Programmleiterin des PIN-Programms. Ähnlich äußerte sich Claes Tingvall von der schwedischen Straßenbehörde. Natürlich garantiere eine Zielsetzung nicht automatisch deren Erfolg, so Tingvall. Doch obwohl die Ziele ambitioniert hoch gesetzt worden seien, hätten diese seiner Meinung nach mit stärkerem politischen Durchsetzungswillen erreicht werden können.
„Es ist höchste Zeit, dass die EU ein neues Aktionsprogramm für Straßensicherheit für die kommende Dekade entwirft“ sagte der Geschäftsführer der europäischen Transport- und Sicherheitskammer (ETSC) Antonio Avenoso. „Neue Ziele müssen bis 2020 gesetzt werden, welche die Bestrebungen auf einer gesamteuropäischen Ebene mobilisieren und weitere EU-Instrumentarien, wie Strukturfonds im Transportwesen, einbringen, um den Anteil der Verkehrstoten und Verletzten auf europäischen Straßen zu reduzieren.“ Es ist davon auszugehen, dass die nächste EU-Kommission ein neues Aktionsprogramm vorlegen wird.
Der VdTÜV unterstützt die Ziele der European Road Safety Charter. Dazu gehören verschiedene Aktionen und Veranstaltungen des Verbandes, unter anderem das Zertifikat "Sicherer Busbetrieb" und die Organisation der Fit to Drive-Kongressreihe.