Anlässlich des “World Day of Remembrance for Road Traffic Victims” der Weltgesundheitsorganisation WHO am 16. November 2009 erinnert der Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) an die besonderen Gefahren des Drogenkonsums im Straßenverkehr. Große Sorge bereitet den Fachleuten, dass immer mehr Konsumenten verschiedene Drogen gleichzeitig nehmen. Wenn diese Personen trotz ihres Konsums auch noch ein Fahrzeug lenken, wird es besonders gefährlich. „Dieser Trend verschärft das ohnehin große Problem mit Drogen im Straßenverkehr“, erläutert Dr. Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des VdTÜV.
Der Körper reagiert auf den Drogen-Cocktail außerordentlich heftig, die Wirkungen der Suchtmittel verstärken sich gegenseitig. Bereits ohne die zusätzlichen Gefahren durch die Drogen-Cocktails bereitet das Thema illegale Suchtmittel den Verkehrspsychologen genügend Sorgen. Die Zahl der registrierten Drogen- und Medikamen-tendelikte im Straßenverkehr steigt rasant: Waren es 2003 noch ca. 17.000 Fälle, registrierte das Kraft-fahrtbundesamt (KBA) 2008 bereits rund 31.000 Verstöße.
Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen, ähnlich derjenigen beim Alkoholkonsum. Hier gehen Experten davon aus, dass ein Verkehrsteilnehmer ca. 300 bis 600 Mal unter Alkoholeinfluss fahren muss, bis er erwischt wird. Dasselbe dürfte nach Meinung von Verkehrspsychologen für Fahrten unter Drogeneinfluss gelten. „Angesichts dieser Tatsache sind die Zahlen noch alarmierender. Wir müssen also von deutlich mehr Fahrten unter Drogeneinfluss ausgehen“, erläutert Dr. Klaus Brüggemann.
Und die Gefahren solcher Fahrten sind enorm, denn Verkehrsteilnehmer unter Drogeneinfluss leiden unter massiven Sinneseinschränkungen:
Durch den zunehmenden Konsum von Drogen-Cocktails werden diese für die sichere Teilnahme am Straßenverkehr extrem wichtigen Sinneswahrnehmungen abermals stark beeinträchtigt. „Solch ein Cocktail ist lebensgefährlich – nicht nur für die Konsumenten selber, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer, die durch die Fahrer unter Drogeneinfluss gefährdet werden“, erklärt Dr. Brüggemann.
Das Thema Fahreignung spielt eine zentrale Rolle in der VdTÜV-Kongressreihe Fit to Drive. Sie ist eine internationale Plattform für Verkehrsmediziner und –Psychologen. Immer wieder befassen sich die Ex-perten dabei auch mit dem Einfluss von Drogenkonsum auf die Straßenverkehrssicherheit.