Verbraucher leben gefährlich, weil immer mehr unsichere Produkte auf den europäischen Markt kommen. Im Jahr 2009 wurden von der EU-Kommission durch das Schnellwarnsystem RAPEX fast 2000 unsichere und gefährliche Konsumgüter entdeckt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies einen Anstieg um 7 Prozent. Am meisten beanstandet wurden im vergangenen Jahr Kinderspielzeug, Kleidung und Motorfahrzeuge. „Die heute von der EU-Kommission veröffentlichten RAPEX-Zahlen machen deutlich, wie wichtig deshalb geprüfte und zertifizierte Sicherheit ist“, erläutert Dr. Klaus Brüggemann, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbandes der TÜV (VdTÜV).
Für die EU-Kommission ist der Anstieg der beanstandeten Waren ein Beleg für die Effektivität und Funktionstüchtigkeit der Marktüberwachung. Die Marktüberwachungsbehörden entdecken die gefährlichen Produkte allerdings erst, wenn sich bereits im Markt befinden – doch dann ist es bereits zu spät.
Der VdTÜV sieht sich in seiner Auffassung bestätigt, dass Verbraucher eine Orientierungshilfe für ihre Kaufentscheidung benötigen. „Beim GS-Zeichen haben die Verbraucher die Gewähr, dass Gerätesicherheit und Inhaltsstoffe auch den festgelegten europäischen Standards entsprechen“, erklärt Dr. Brüggemann. Sorgen bereiten dem VdTÜV auch die Lücken des Schnellwarnsystems RAPEX. Es gibt immer noch Mitgliedsländer, in denen kaum Marktüberwachung stattfindet. „Die Zahl der Meldungen schwankt extrem. Selbst in großen Ländern wie Italien, Frankreich oder Portugal wird im Vergleich zu Spanien und Deutschland nur ein Bruchteil der Produkte als gefährlich eingestuft. Die von der EU-Kommission veröffentlichten RAPEX-Zahlen sind einmal mehr nur die Spitze des Eisbergs. Eine Produktkontrolle vor der Markteinführung sowie das GS-Zeichen würden sowohl die Täuschung als auch die Gefährdung der Verbraucher verhindern.